BERICHT. Allein der BIP-Verlust macht heuer rund 3400 Euro pro Kopf aus, vom Kleinkind bis zum Greis.
Die Pandemie kostet auch sehr viel Geld; direkt und indirekt. Zum einen sind da etwa Mehrausgaben für das Gesundheitswesen und zum anderen die sogenannten Kollateralschäden. Wie hoch sie sind, lässt sich nur erahnen; zum Beispiel über den Verlust an Wirtschaftsleistung. Die Nationalbank versucht ihn abzuschätzen.
Ergebnis: Von 16. März bis 8. November ist das Bruttoinlandsprodukt um 23,8 Milliarden Euro niedriger gewesen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Vor allem im ersten Lockdown ist es wenig überraschend zu einem massiven Einbruch gekommen; damals handelte es sich um bis zu zwei Milliarden Euro pro Woche.
Zuletzt hatten sich die Schäden zunächst trotz stark steigender Infektionszahlen deutlich reduziert. In der letzten Oktober-Woche handelte es ich laut Nationalbank nur noch um rund 100 Millionen Euro. Das änderte sich jedoch mit dem leichten Lockdown ab 3. November; in dieser Woche lag das BIP um 600 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau.
In Summe sind damit die erwähnten 23,8 Milliarden Euro zusammengekommen. Bis Ende Dezember dürften es rund 30 Milliarden Euro werden: Martin Kocher, Chef des Instituts für Höhere Studien (IHS), geht davon aus, dass die volkswirtschaftlichen Kosten des harten Lockdowns ein bis eineinhalb Milliarden Euro pro Woche betragen.
30 Milliarden entsprechen rund 3400 Euro pro Kopf, vom Kleinkind bis zum Greis. Und dabei handelt es sich eben nur um einen Teil der Gesamtsumme. So unterschlagen BIP-Verluste gegenüber dem Vorjahr auch ein notwendiges Wachstum zur Finanzierung steigender Löhne, Pensionen etc. Anders ausgedrückt: Unter „normalen“ Umständen wäre die Wirtschaftsleistung heuer nicht eingebrochen und auch nicht gleich geblieben, sondern größer geworden.
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