Arbeitsmarkt: Wien hat ein Megaproblem

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BERICHT. Auf eine offene Stelle kommen in der Bundeshauptstadt wieder über 20 Arbeitslose.

Die Arbeitsmarktlage wird in der Regel durch die Arbeitslosenquote zum Ausdruck gebracht; oder die Zahl der Menschen, die ohne Job dastehen. Der Haken dabei: Wie gut oder schlecht ihre Aussichten sind, hängt auch davon ab, wie viele offene Stellen gemeldet sind. Selbst das ist zwar nur eine Annäherung, weil im Übrigen z.B. die Qualifikation zu beachten ist, diese sogenannte Stellenandrangsziffer sagt aber schon mehr aus.

Schaut man sich Stand und Entwicklung nach Bundesländern an, fällt auf, dass die Arbeitsmarktlage unterschiedlicher kaum sein könnte: Im Dezember 2019 belief sich die Stellenandrangsziffer österreichweit auf 5,4, wie der AMS-Datenbank zu entnehmen ist. Im ersten Lockdown stieg die Ziffer auf bis zu 9,7 im April, um dann auf den Sommer hin wieder Richtung fünf zu sinken und zuletzt abermals stark zu steigen; im Dezember 2020 kam auf 9,1 Arbeitslose eine offene Stelle.

In Oberösterreich belief sich die Ziffer zuletzt freilich nur auf 3,6. Im Frühjahr hatte sie maximal vier betragen und vor einem Jahr 2,5. So gut (oder wenig schlecht) ist die Lage sonst nirgends. Wobei man bei den übrigen Bundesländern drei Gruppen unterscheiden kann.

In Wien hat sich mit der Coronakrise die Arbeitsmarktlage am nachhaltigsten verschärft. Kamen im Dezember 2019 auf eine Stelle 11,4 Arbeitslose, waren es im April 2020 ganze 26,1; auf den Herbst hin ging dieser Wert nur auf 14,1 zurück, um im Dezember 2020 wieder auf 20,4 zu steigen.

Im Burgenland belief sich die Ziffer zuletzt zwar auf 16,7. Hier aber fallen mehr übliche, saisonale Schwankungen ins Gewicht. Im Dezember vor einem Jahr war sie mit 14,2 ähnlich hoch, im jüngsten Sommer betrug sie rund sechs.

Saisonale Schwankungen der anderen Art lernt Tirol gerade kennen: Wenn Gäste da sind und die Tourismusbranche läuft, ist die Stellenandrangsziffer niedrig. Im Winter 2019/2020 sank sie auf bis zu 2,8, um im ersten Lockdown vorübergehend auf 11,9 zu steigen und dann im Sommer wieder auf bis zu 3,7 zurückzugehen. Im Dezember 2020 musste die Branche nun jedoch weitestgehend stillstehen. Ergebnis: Die Ziffer explodierte auf 14,1.

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