Andere Krise

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ZAHLEN ZUM TAG. Der Arbeitskräftemangel hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. Fast 150.000 Stellen sind zurzeit unbesetzt.

Eine Krise hat viele Gesichter. Nehmen wir ein Unternehmen: Es kann (zum Beispiel) keine Aufträge mehr erhalten, durch die hohen Energiepreise überfordert sein oder kein Personal mehr finden. Im schlimmsten Fall kommt alles zusammen, führt in unterschiedlichen Richtungen eines zum anderen: Fehlen etwa Fachkräfte, wird es unter Umständen schwer bis unmöglich, vorhandene Aufträge zu erfüllen. Im Tourismus ist das immer öfter zu sehen, sehen sich Betriebe aufgrund des Personalmangels zu einer Einschränkung der Öffnungszeiten gezwungen.

Die Entwicklung der offenen Stellen in Österreich ingesamt verdeutlicht, dass es sich um ein stark wachsendes Problem handelt: Im August 2010 gab es knapp 60.000, wobei etwa 35.000 sofort verfügbar waren. Bis 2015 blieb es auf diesem Niveau, dann wurden es mehr und mehr, einzig im Pandemiejahr 2020 wurde diese Entwicklung unterbrochen. Heuer gab es im August fast 150.000 offene Stellen; fast alle, nämlich rund 135.000, waren sofort verfügbar. Das ist der AMS-Datenbank zu entnehmen. Sie enthält ausschließlich gemeldete Fälle.

Auf der anderen Seite würde es zwar noch immer eine Viertelmillion Arbeitslose geben, Verfügbarkeit, Möglichkeiten (zeitlich, örtlich, …) und Qualifikation relativieren das jedoch. Leute werden nicht für Irgendetwas, sondern für Bestimmtes gesucht. Aktuell die meisten etwa für Metall- und Elektroberufe, den Fremdenverkehr und den Handel.

Der Mangel droht nachhaltig zu sein. So hat sich das Verhältnis auf dem Lehrstellenmarkt gedreht. Im August gab es heuer mehr sofort verfügbare Stellen als Lehrstellensuchende. Hier geht es um Fachkräfte von morgen.

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