ZAHLEN ZUM TAG. Der Ex-Kanzler hat die Parteifinanzen nachhaltig belastet: Kreditrückzahlungen fraßen ein Viertel der Einnahmen aus Förderungen auf.
Als SPÖ-Vorsitzende habe sie einen Rucksack voller Steine übernommen, klagt Pamela Rendi-Wagner und spricht von einem Schuldenstand von 14,9 Millionen Euro. Näheres ist dazu leider nicht zu erfahren: Was vorliegt, sind lediglich Rechenschaftsberichte von 2013 bis 2017. Diese lassen jedoch auf etwas ganz anderes schließen: Schon Ex-Ex-Parteichef Werner Faymann hat der Sozialdemokratie ein ganz schönes Schuldenproblem beschert.
2013 fanden Nationalratswahlen statt. Faymann als damaliger Vorsitzender fuhr offensichtlich eine teure Kampagne: Die Partei musste jedenfalls Kredite in Höhe von 8,62 Millionen Euro aufnehmen. Gut, das reicht nicht an die 15 Millionen Euro heran, die die ÖVP unter Sebastian Kurz vier Jahre später von Banken holte, war jedoch genug, um die finanziellen Spielräume nachhaltig zu schmälern.
Konkret: Die SPÖ-Rechenschaftsberichte für die Folgejahre bis einschließlich 2017 weisen jeweils beträchtliche Kreditkosten (inkl. Zinsen) aus. Zwischen 1,87 und 2,79 Millionen Euro nämlich. Summa summarum musste die Partei dafür ein Viertel ihrer Einnahmen aus Förderungen aufwenden, die in Österreich im internationalen Vergleich ohnehin extrem hoch sind.
2017 zog die SPÖ mit Faymann-Nachfolger Christian Kern in die Nationalratswahl. Hier nahm die Partei 3,42 Millionen Euro Kredite auf, also nicht einmal halb so viel wie 2013.
Wie groß die finanziellen Probleme der Sozialdemokratie auf Bundesebene sind, lässt sich auch dadurch erahnen: 2013 bis 2017 beliefen sich ihre Gesamteinnahmen (inkl. Kreditaufnahmen) auf 91,80 Millionen Euro, die Ausgaben waren mit 96,61 Millionen Euro jedoch um fast vier Millionen Euro höher.
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