ZAHLEN ZUM TAG. Die Partei von Andreas Babler hat allenfalls auf Kosten der Grünen dort zugelegt, wo viele Akademiker zu Hause sind.
Alles in allem hat die SPÖ bei der Nationalratswahl unter Führung von Andreas Babler leicht auf 21,1 Prozent verloren. Interessant dabei ist, dass er sich inhaltlich zwar auf Menschen ausgerichtet hat, die finanziell zu kämpfen haben, allenfalls aber Stimmen von bildungsmäßig (und damit eher auch einkommensmäßig) privilegierteren Gruppen gewonnen haben dürfte für die Sozialdemokratie; und das wiederum Wählerstromanalysen zufolge auf Kosten der Grünen.
Beim Herstellen von Zusammenhängen muss man immer vorsichtig sein. Allerdings: Greift man die fünf österreichischen Bezirke mit dem höchsten Akademikeranteil heraus, stellt man fest, dass die SPÖ hier bei der Nationalratswahl durchwegs gewonnen hat; und zwar zum Teil sogar stark. Dabei ist selbstverständlich zu berücksichtigen, dass nicht alle Akademiker wahlberechtigt sind. Oder dass ein hoher Akademikeranteil nichts darüber aussagt, wie viele Personen es daneben gibt, die nicht über die Pflichtschule hinausgekommen sind oder ihre Bildungslaufbahn mit der Matura abgeschlossen haben. Derlei macht einen Unterschied.
Trotzdem: Graz hat mit über einem Drittel den höchsten Akademikeranteil österreichweit. Die SPÖ hat hier um fünfeinhalb Prozentpunkte auf 21,7 Prozent zugelegt. Es folgt Innsbruck-Stadt mit einem Plus von 6,1 Punkten auf 31,1 Prozent. Einen Zuwachs gab es darüber hinaus auch in Mödling, Wien (gesamt) und Salzburg-Stadt etwa.
Auf der anderen Seite die Bezirke mit dem niedrigsten Akademikeranteil: Sie sind in der Regel ländlich und weisen oft kleinere SPÖ-Stimmenanteile auf. Außerdem sind diese nun zurückgegangen. Im Murtal beispielsweise um mehr als fünf Prozentpunkte auf 22,7 Prozent. In der Südoststeiermark zwar nur um gut einen halben Prozentpunkt, aber doch, auf 11,3 Prozent.