ZAHLEN ZUM TAG. In den übrigen EU-Staaten herrscht ein wesentlich strengerer Korruptionsbegriff vor als in Österreich.
Bei einer Eurobarometer-Erhebung gaben jüngst 56 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreich an, dass Korruption hierzulande ein verbreitetes Problem sei. Das sind zwar weniger als in vielen anderen EU-Mitgliedsländern, das Verständnis davon, was Korruption ist, ist aber sehr unterschiedlich.
Deutlich wird das bei der Fragestellung, ab wann ein Geschenk in Verbindung mit einer Leistung nicht nur als Freundlichkeit, sondern als Bestechung betrachtet werden kann. EU-weit gaben 25 Prozent der Befragten an, dass dies bei jeglichem Wert der Fall ist; selbst wenn es sich nur um ein paar Cent handelt. Bei einem Viertel herrscht also null Toleranz vor. Überdurchschnittlich viele sind es in Zypern (48), Spanien (40) und Italien (37 Prozent). In Österreich sind es mit drei Prozent so wenige wie sonst nirgends. Hier herrscht eine gewisse Toleranz vor.
Tatsächlich existiert ein ungeschriebenes Gesetz, das besagt, was zum Beispiel ein Amtsträger oder auch ein Journalist annehmen darf. Es trägt den Titel „3 K“, wobei „K“ für Kalender, Kugelschreiber und anderen Krimskrams steht.