ZAHLEN ZUM TAG. Der aussagekräftige Median-Wert hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt.
Der Sozialbericht, den das Sozialministerium herausgegeben hat, weist auf die ungleiche Vermögensverteilung in Österreich hin, räumt aber auch ein, dass diesbezüglich nur Schätzungen möglich sind: Insbesondere in Ermangelung einer entsprechenden Besteuerung sind die Vermögen zu einem großen Teil unbekannt.
Eine Annäherung liefert die Nationalbank in ihren jährlich erscheinenden Berichten „Einkommen, Konsum und Vermögen der Haushalte“. Die jüngste Ausgabe, die im vergangenen Oktober veröffentlicht wurde, enthält bemerkenswerte Ergebnisse: Das durchschnittliche Nettovermögen ist von 2010 bis 2014 von 265.033 auf 258.414 Euro gesunken. Zurückzuführen ist das ganz offensichtlich jedoch auf die Verluste der Reichen bzw. des obersten Zehntels von 542.163 auf 518.072 Euro.
Aussagekräftiger als der Durchschnittswert ist aufgrund der ungleichen Verteilung der Median, der besagt, dass 50 Prozent mehr und 50 Prozent weniger besitzen; dieser Wert ist immerhin von 76.445 auf 85.914 Euro gestiegen – und damit sogar etwas stärker als die Teuerung. Bescheidener zugenommen hat das Vermögen des „untersten Zehntels“. Und zwar von 977 auf 994 Euro. Für einen Teuerungsausgleich wäre ein Anstieg auf 1075 Euro notwendig gewesen.
Wie erwähnt handelt es sich bei den Angaben um Nettovermögen. Schulden sind also bereits abgezogen.