Pendlerpauschale: Bis zu neun Prozent verdienen über 70.000 Euro

BERICHT. Finanzminister Schelling legt Zahlen offen. Grüne vermissen soziale Treffsicherheit. 

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BERICHT. Finanzminister Schelling legt Zahlen offen. Grüne vermissen soziale Treffsicherheit.

Das Pendlerpauschale sei weder eine ökologisch, noch eine sozial treffsichere Förderung, kritisieren die Grünen. Zumindest teilweise hat Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) das nun in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung gegenüber ihrem Nationalratsabgeordneten Georg Willi bestätigt: Jeder elfte Bezieher des kleinen Pauschales verdient mehr als 70.000 Euro brutto im Jahr – und immerhin jeder Vierzigste kommt gar auf über 100.000 Euro.

Das kleine Pendlerpauschale gebührt dann, wenn ein öffentliches Verkehrsmittel verfügbar ist, und das große, wenn das nicht der Fall ist. Macht die Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz mehr als 60 Kilometer aus, beträgt das kleine 2016 und das große 3672 Euro. Jährlich werden insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro ausgeschüttet. Auf soziale Aspekte wird dabei nicht geachtet.

Ergebnis: Unter den Beziehern sind alle Einkommensgruppen vertreten. Der Großteil (rund 40 Prozent) verdient 20.000 bis 40.000 Euro im Jahr. Immerhin 9,1 Prozent all jener, die 2014 das kleine Pauschale bezogen haben, kommen aber auf mehr als 70.000 Euro, und 2,6 Prozent gar auf über 100.000 Euro. Beim großen Pauschale kommen 5,3 Prozent auf mehr als 70.000 und eineinhalb Prozent auf mehr als 100.000 Euro.

Bemerkenswert ist auch, dass bei Einkommen bis 40.000 Euro der Anteil der Bezieher des großen Pauschaules, die also auf ein Auto angewiesen sind, größer ist. Über 40.000 Euro überwiegt der Anteil derer, die das kleine Pauschale erhalten – bei denen die Benützung von Öffis also zumutbar ist. Mögliche Erklärung: In Ballungsräumen, wo es ein dichtes Bus- und Bahnnetz gibt, leben verhältnismäßig mehr Besserverdienende als in ländlichen Gebieten.

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