ZAHLEN ZUM TAG. Zahl der Arbeitslosen ist mit über 300.000 noch immer um die Hälfte höher als vor zehn Jahren – und ein weiterer Rückgang ist nicht zu erwarten.
Das gibt’s wohl auch nur in Österreich: Nach Wahlen lässt man sich alle Zeit der Welt, um eine Regierung zu bilden – und das Verständnis dafür ist groß, weil es ja auch wirklich taktische Gründe dafür gibt. Das ist umso bemerkenswerter, als es Handlungsbedarf geben würde. Beispiel: Arbeitslosigkeit.
Die Wirtschaftskrise Ende der 2000er und ein paar magere Jahre in weiterer Folge haben zu einem extrem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt. 2008 registrierte das AMS durchschnittlich 212.252 arbeitslose Männer und Frauen. Bis 2016 stieg die Zahl auf 357.313, um schließlich zumindest auf 312.107 (2018) zurückzugehen. Das aber sind noch immer um die Hälfte mehr als im Ausgangsjahr dieser Betrachtung.
Gestiegen ist im Vergleichszeitraum natürlich auch die Beschäftigung. Gab es zunächst 3,39 Millionen unselbstständig Beschäftigte, so waren es zuletzt 3,74 Millionen. Gemessen daran ist die Arbeitslosenquote von 5,9 (2008) auf 7,7 Prozent (2018) gestiegen.
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Im Herbst 2018 hatte der damalige Bundeskanzlers Sebastian Kurz im Rahmen eines „Jobgipfels“ erklärt, die Zahl der Arbeitslosen um 100.000 reduzieren zu wollen. Das wird sich wohl nicht mehr bewerkstelligen lassen: Aufgrund der Wirtschaftsflaute erwarten Wirtschaftsforscher auf absehbare Zeit keinen Rückgang mehr.