Arbeitslosigkeit bleibt vor allem auch Konjunkturproblem

ANALYSE. Wieder einmal könnte sich eine Faustregel bestätigen: Sinkt das Wirtschaftswachstum unter zwei Prozent, steigt die Arbeitslosenquote.

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ANALYSE. Wieder einmal könnte sich eine Faustregel bestätigen: Sinkt das Wirtschaftswachstum unter zwei Prozent, steigt die Arbeitslosenquote.

Es gibt gute Gründe, nicht nur so zu tun, als wäre Arbeitslosigkeit ausschließlich ein Problem von Missbrauch und mangelnder Bereitschaft, einen Job aufzunehmen. Das gibt es, sich auf diesen Punkt zu beschränke, wäre politisch jedoch zu billig: Letzten Endes entscheidend ist immer auch die wirtschaftliche Entwicklung. Bleibt also die entscheidende Herausforderung, zu Rahmenbedingungen beizutragen, damit sie möglichst gut ist.

Die Arbeitslosenquote ist selbstverständlich von vielen Faktoren abhängig. Unter anderem auch dem Arbeitskräfteangebot. Eindrucksvoll ist jedoch der Einfluss der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Faustregel lautet: Beträgt das Wirtschaftswachstum weniger als zwei Prozent, nimmt die Arbeitslosigkeit zu. Ist das Wachstum größer, sinkt sie. Der Verlauf von Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenquote seit 2010 verdeutlicht das sehr eindrucksvoll (siehe Grafik).

Und auch die Prognosen gehen ziemlich genau in diese Richtung: Die Konjunktur flaut ab. Bis 2023 könnte das Wachstum laut jüngster WIFO-Abschätzung auf eineinhalb Prozent zurückgehen – und die Arbeitslosenquote von 7,2 Prozent 2020 auf 7,5 Prozent steigen.

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