ZAHLEN ZUM TAG. Langzeitbeschäftigungslosigkeit erreicht erst jetzt Vor-Coronakrisen-Niveau. Und das auch nur, wenn man nicht nach Frauen und Männern unterscheidet.
Am Arbeitsmarkt schaut es gut aus. Auf den ersten Blick: Im April verzeichnete das AMS mit knapp 255.000 Arbeitslosen um ganze 14 Prozent weniger als im Vergleichsmonat 2019, also vor Corona. Bei Frauen gab es sogar einen Rückgang von 16 Prozent, bei Männern einen solchen von 13 Prozent.
Allein: Die Langzeitbeschäftigungslosigkeit ist ein größeres, ein viel hartnäckigeres Problem. Unter diesem Titel beim AMS insgesamt vorgemerkt waren im April 138.067 Personen. Das waren ähnlich viele wie im Vergleichsmonat 2019 (138.503), aber immerhin weniger als 2020 (145.261), geschweige denn 2021, als mit 193.976 ein Höchstwert erreicht wurde. Das zeigt, dass es seither zwar einen starken Rückgang gegeben hat, das Niveau aber eben erst jetzt das von Vor-Corona-Zeiten erreicht.
Würde in Folge des Ukraine-Krieges nicht eine weitere Krise drohen, könnte man das vielleicht noch entspannt sehen; könnte man davon ausgehen, dass die Gesamtzahl weiter zurückgeht. Das ist nun jedoch ungewiss.
Bemerkenswert ist die Entwicklung nach Geschlecht: Bei den Langzeitbeschäftigungslosen gibt es hier einen großen Unterschied. Mit 64.224 sind noch immer um knapp sechs Prozent mehr Frauen davon betroffen als im April vor drei Jahren. Bei den Männern dagegen ist die Zahl mit 73.843 um mehr als fünf Prozent niedriger als damals. Gründe dafür lassen sich aus der Statistik nicht herauslesen.
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