ZAHLEN ZUM TAG. … und zwar mit verpflichtenden Übungen: Präferenzen der Österreicher überraschen.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat eine Gruppe um den Milizbeauftragten Erwin Hameseder beauftragt, bis Jahresende Vorschläge für eine Wehrdienstreform vorzulegen. Das Ergebnis ist absehbar: Hameseder ist für eine Verlängerung der bestehenden Dienstzeit von sechs Monaten sowie die Wiedereinführung verpflichtender Milizübungen.
Bedenkt man, dass die Wehrbereitschaft der Bevölkerung gering ist (nur ein Bruchteil würde zur Waffe greifen) und es so gar keine öffentliche Auseinandersetzung mit sicherheits- und verteidigungspolitischen Fragen gibt, überraschen die Standpunkte der Menschen dazu. Politikwissenschaftler der Uni Innsbruck haben sie im Rahmen des Projekts AFP3 heuer im Sommer erhoben.
Ergebnis: Eine Mehrheit von 54 Prozent der insgesamt über 3000 Befragten ist für einen Grundwehrdienst mit verpflichtenden Übungen im Anschluss daran. 27 Prozent sind für einen Wehrdienst ohne ebensolche und 13 Prozent ganz grundsätzlich gegen den Wehrdienst.
Diejenigen, die für einen Grundwehrdienst mit verpflichtenden Übungen sind, sprechen sich im Median für eine Dauer von neun plus vier Monaten aus. In Summe wären das immerhin 13 Monate. Diejenigen, die für einen Wehrdienst ohne Übungen sind, würden sich im Median mit acht Monaten begnügen – wobei auch das mehr wären als derzeit (sechs).