ZAHLEN ZUM TAG. Vertrauenswerte politischer Institutionen sind in dem großen EU-Land noch viel, viel schlechter als in Österreich.
Gerne wird in Österreich von einer Vertrauenskrise politischer Institutionen in einem weiteren Sinne gesprochen. Also etwa nicht nur der Regierung, sondern auch der Medien. Falsch ist das nicht. Die Werte sind bescheiden bis übel.
Bei der jüngsten Eurobarometer-Standardbefragung gaben hierzulande 46 Prozent an, der Regierung eher zu vertrauen und 47 Prozent, ihr eher nicht zu vertrauen. Das ergibt einen Saldowert von minus eins. In Frankreich vertrauten ihr nur 19, misstrauten ihr 74 Prozent. Saldowert: minus 55.
Und so geht das weiter: Beim Parlament beträgt der Saldowert in Österreich plus 14, in Frankreich minus 42, bei Parteien in Österreich minus 24 und in Frankreich minus 74. Ähnlich groß ist die Differenz auch bei den Medien: Österreich plus zwölf, Frankreich minus 39.
Das erklärt einiges zu den größeren Verwerfungen, die es in dem Land gibt und die durch das Ergebnis der ersten Runde der Parlamentswahl mit dem Sieg von Marine Le Pens rechtspopulistischer Rassemblement National gerade zum Ausdruck gekommen sind.