ZAHLEN ZUM TAG. Kein Regierungsmitglied brachte die Vertrauenskrise in die Politik zuletzt so stark zum Ausdruck wie Elisabeth Köstinger.
Zwei noch im Amt befindliche Vertreter der türkisen ÖVP brachten die Vertrauenskrise in die Politik zuletzt besonders stark zum Ausdruck: Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. Sobotka genoss im März laut APA/OGM-Erhebung nur das Vertrauen von 16 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher. 72 Prozent vertrauten ihm nicht. Bei Köstinger waren die Verhältnisse nicht ganz so, aber ebenfalls extrem: 27 Prozent vertrauten ihr, 64 Prozent taten es nicht.
Der Nationalratspräsident ist noch im Amt, die Ministerin hat sich soeben verabschiedet. Ebenfalls getan hat dies Wirtschaftsministerin Magarete Schramböck. Sie kam bei der Erhebung auf 21 Prozent „Vertrauen“ und 37 Prozent „kein Vertrauen“. Das ist interessant: So sehr sie durch „Kaufhaus Österreich“ und händische SWIFT-Überweisungen in einer begrenzten Öffentlichkeit polarisierte, so wenig tat sie es in einer breiteren: Mit 42 Prozent legten sich in ihrem Fall verhältnismäßig viele Befragte nicht fest. Das kennt man sonst eher nur von Regierungsmitgliedern, die noch nicht so lange im Amt sind; zuletzt etwa von Bildungsminister Martin Polaschek (58 Prozent „keine Angabe“), Gesundheitsminister Johannes Rauch (48 Prozent), Finanzminister Magnus Brunner (51 Prozent) und Innenminister Gerhard Karner (47 Prozent). Bei Köstinger belief sich dieser Anteil auf gerade einmal neun Prozent. Sprich: Sie war bekannt – und eher berüchtigt.
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