ZAHLEN ZUM TAG. Sechs Wochen vor der damaligen Nationalratswahl sah es in keiner Umfrage nach einem ÖVP-Triumph aus. Im Gegenteil.
Der 24. November 2002 war für die ÖVP und ihren Obmann, Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, ein ganz besonderer Tag: Sie sprangen bei der damaligen Nationalratswahl auf Platz eins. Und zwar nicht nur knapp, sondern ganz klar: Mit 42,5 Prozent ließen sie die SPÖ weit hinter sich; diese musste sich mit 36,5 Prozent begnügen.
Sechs Wochen davor war das auf Grundlage der veröffentlichten Umfragen nicht absehbar. Laut einer vom Meinungsforschungsinstitut Gallup im Auftrag des Nachrichtenmagazins „News“ durchgeführten Erhebung hielt die ÖVP da gerade einmal 35 Prozent; vorne befand sich die SPÖ mit 37 Prozent. Noch deutlicher der Abstand laut einer ISMA-Erhebung für das „profil“: Demnach hielt die ÖVP gar nur 32 bis 34 Prozent, während die SPÖ auf 36 bis 38 Prozent kam.
Das zeigt auch heute, knapp sechs Wochen vor der Nationalratswahl am 15. Oktober, wie viel sich noch verändern kann. Wobei die Ausgangslage diesmal natürlich eine ganz andere ist: SPÖ und ÖVP lagen vor 15 Jahren knapper beieinander. Diesmal ist die „Neue Volkspartei“ von Außenminister Sebastian Kurz so weit vorne, dass immer öfter die Frage auftaucht, ob die Entscheidung nicht schon gefallen sei.
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