ANALYSE. Im APA/OGM-Index liegen etwa Strache und Hofer viel besser, als es der veröffentliche Saldo zum Ausdruck bringt.
Regelmäßig veröffentlicht die Austria Pressagentur APA den Vertrauensindex, der auf einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts OGM bzw. 801 Interviews basiert. Ausgewiesen wird der Saldo aus den Angaben „habe Vertrauen“ und „habe kein Vertrauen“. Dabei geht jedoch unter, was für einen Politiker zumindest ebenso entscheidend, wenn nicht sogar wichtiger sein kann: Wie sehr bewegt oder polarisiert er? Das lässt sich aus der Summe „Vertrauen und kein Vertrauen“ herauslesen, die für ihn zusammenkommt. Und: Wie viele haben denn überhaupt Vertrauen in ihn? Anders ausgedrückt: Der Anteil derer, die einem Politiker misstrauen, kann unter Umständen nachrangig sein für ihn, ganz zu schweigen vom Saldo. „Lieber eine schlechte Nachrede, als gar keine“, heißt es nicht umsonst.
Doch zu den Ergebnissen vom Dezember, die OGM im Detail veröffentlicht hat: Vier Politiker erreichen alles in allem sehr gute Werte. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) kommen auf jeweils 95 Prozent „Vertrauen“ und „kein Vertrauen“. Bei Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) sind es 93 Prozent, bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen immerhin 90 Prozent. Auf der anderen Seite sind das auch genau die vier Politiker, denen am meisten Vertrauen entgegengebracht wird: Kurz 60 Prozent, Van der Bellen 53 Prozent, Hofer 44 und Strache 43 Prozent.
Bei allen anderen Regierungsmitgliedern sowie Oppositionsvertretern sind die „Vertrauen und kein Vertrauen“-Anteile relativ niedrig. Mit zwei Ausnahmen: Bei Innenminister Hebert Kickl (FPÖ) und Jetzt-Klubobmann Peter Pilz beträg die Summe überrdurchschnittliche 82 bzw. 81 Prozent. Sie aber kommen auf 54 bzw. 57 Prozent „kein Vertrauen“, womit nur 28 bzw. 25 Prozent für „Vertrauen“ übrigbleiben.
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