ZAHLEN ZUM TAG. Von Wien bis Dornbirn stellt die SPÖ Bürgermeister. Alles in allem bringt ihr das jedoch zu wenig, um insgesamt vorne liegen zu können.
Nicht nur bei den jüngsten Nationalrats-, sondern auch bei Gemeinderats- und Bürgermeister-Wahlen waren Freiheitliche in den Städten weniger erfolgreich als im übrigen Österreich. Umgekehrt durften Sozialdemokraten zumindest in den Zentren jubeln. Bei der Nationalratswahl Platz eins in Innsbruck etwa sowie Siege bei Bürgermeister-Wahlen in Salzburg, Linz und zuletzt Dornbirn, der zehntgrößten Stadt Österreichs.
Die Bedeutung der zehn größten Städte von Wien (zwei Millionen Einwohner) bis Dornbirn (rund 50.000 Einwohner) ist jedoch begrenzt: Nur 34,5 Prozent aller Menschen in Österreich leben in ihnen sowie gerade einmal 29,2 Prozent aller Wahlberechtigten. Grund: Ihre Bevölkerung ist jünger und „migrantischer“. Von den insgesamt 1,8 Millionen nicht-österreichischen Staatsangehörigen vom Boden- bis zum Neusiedlersee ist mit einer Million mehr als die Hälfte in diesen Städten zu Hause. Wahlberechtigt sind sie nicht.
Das Ganze verdeutlicht: Wer insgesamt politisch bestimmend sein will, muss vor allem auch am Land stark sein. Die FPÖ ist das. Und zwar so sehr, dass sie es sich leisten kann, in den Städten weniger gut abzuschneiden.