BRICHT. 2020 läuft Lohn- und Einkommensteuersatz von 55 Prozent ab einer Million Euro aus.
Die Koalitionsbedingungen der Sozialdemokratie bilden ein Stück weit auch ein Umverteilungsprogramm: Einkommensteile bis 1500 Euro brutto im Monat sollen steuerfrei, Erbschaften ab einer Million dagegen steuerpflichtig werden. Auf der anderen Seite bekennt sich die Partei ganz offensichtlich zum Auslaufen des Spitzensteuersatzes für Einkommen ab einer Million Euro im Jahr; dieser Punkt zählt jedenfalls nicht zu den Bedingungen.
Was zumindest aus einem Grund nachvollziehbar ist: Dieser Sonder-Spitzensteuersatz wurde 2015 ausdrücklich nur für die „Kalenderjahre 2016 bis 2020“ eingeführt. Das steht auch so im Gesetz. Eine Verlängerung müsste also beschlossen werden, doch weder die ÖVP noch die FPÖ zeigen ein Interesse an einer solchen Maßnahme. Also wird es kaum eine Mehrheit dafür geben und der Spitzensteuersatz ab 2021 wieder 50 Prozent betragen.
Laut Statistik Austria gab es 2014 gerade einmal 494 Personen in Österreich mit einem Einkommen von mehr als einer Million Euro. Sie verdienten zusammen fast eine Milliarde Euro (934 Millionen) und zahlten immerhin 381 Millionen Euro Steuern.
Diesen Angaben zufolge betrug das Durchschnittseinkommen dieser Gruppe 1,89 Millionen Euro. Fünf Prozentpunkte mehr oder weniger fallen da naturgemäß ins Gewicht; bei den Einkommensteilen über einer Million entspricht das rund 45.000 Euro.
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