BERICHT. Warum die Bundeshauptstadt für die Volkspartei auch nach der Wahlniederlage entscheidend bleibt.
9,24 Prozent Stimmenanteil sind für eine einstige Großpartei beschämend; die ÖVP musste sich damit bei der Gemeinderatswahl in Wien begnügen. Doch aufgeben kann die Partei die Bundeshauptstadt deswegen nicht; im Gegenteil, sie bleibt relevant.
Bei der Gemeinderatswahl kam die ÖVP unter Spitzenkandidat Manfred Juraczka trotzdem noch auf 76.958 Stimmen (vorläufiges Endergebnis). Zum Vergleich: Vorarlbergs ÖVP erreichte bei der dortigen Landtagswahl im September 2014 gerade einmal 71.205 Stimmen; dort blieb sie damit jedoch die größte Partei und stellt denn auch nach wie vor den Landeshauptmann (Markus Wallner).
Im Vergleich mit den anderen Landeshauptstädten ist Wien für die ÖVP überhaupt die wichtigste: Die 76.958 Stimmen entsprechen so vielen, wie sie bei den letzten Gemeinderatswahlen in Graz, Linz, Innsbruck und Klagenfurt zusammen erreicht hat.