BERICHT. Bei Facharbeitern ist die FPÖ von Wahl zu Wahl stärkste Partei. Die SPÖ folgt in der Regel auf Platz drei.
Es gibt einen gewissen Zusammenhang zwischen formalem Bildungsstand und Wahlverhalten. Bei Personen, bei denen es sich um eine „Lehre“ handelt, ist die FPÖ mehr denn je klare Nummer eins. Das zeigt ein Blick auf Ergebnisse von Wahltagsbefragungen, die das Sozialforschungsinstitut „Foresight“ im Auftrag des ORF erstellt hat.
Bei den Befragungen gibt es eine Gliederung in fünf Bildungsstände: Pflichtschule, Lehre, mittlere Schule, Matura, Hochschule. Am besten schneidet die FPÖ in der Regel bei „Lehre“, also bei Facharbeitern, ab. Und zwar auch im Vergleich mit anderen Parteien. Bei den letzten fünf Wahlen in Österreich ist sie hier immer auf Platz eins gelandet. Siehe Grafik.
Relativ deutlich vorne lag die FPÖ bei Facharbeitern schon bei der Nationalratswahl. Während sie 40 Prozent erreichte, musste sich die ÖVP als nachfolgende Partei mit 22 Prozent begnügen. In der Steiermark war der Abstand jetzt noch größer: Die FPÖ ist in dieser Gruppe mit 48 Prozent beinahe auf eine absolute Mehrheit gekommen. Die ÖVP erzielte 22 Prozent.
In der Steiermark machte sich das für die Freiheitlichen gewissermaßen doppelt bezahlt. In diesem Bundesland gibt es einen überdurchschnittlich hohen Facharbeiter-Anteil. Deutlich höher ist er nur in Kärnten. Damit bringen diese Leute relativ viele Stimmen.
Zur Stärke der FPÖ trägt sehr vieles bei. Unter anderem der Zustand ihrer Mitbewerber. Der SPÖ gelingt es – frei nach Christian Kern – nicht und nicht, „Hackler“ zurückzuholen. In der Steiermark ist sie bei Facharbeitern nicht über 19 Prozent und damit Platz drei hinweggekommen. Auf Platz drei landete sie zuletzt auch in Vorarlberg und in Salzburg sowie bei der Nationalratswahl. Lediglich bei der EU-Wahl schaffte sie es laut „Foresight“ mit 24 Prozent auf Platz zwei und ließ damit zumindest die ÖVP hinter sich.