ZAHLEN ZUM TAG. Hundstorfer und Khol haben es bei den Jungen schwer, Hofer, Griss und ganz besonders Van der Bellen bei den Älteren.
Bei bundesweiten Urnengängen gibt es eine bemerkenswerte Entwicklung: Einige Parteien werden immer mehr von Älteren, andere von Jüngeren gewählt. Bei der Nationalratswahl 2013 schafften SPÖ und ÖVP bei den Menschen ab 60 beispielsweise 33 bzw. 30 Prozent. Bei den unter 30-Jährigen mussten sie sich dagegen mit 20 bzw. 21 Prozent begnügen – um die Hälfte weniger also. Diese Werte hat das Meinungsforschungsinstitut SORA im Zuge einer Wahltagsbefragung erhoben.
Das andere Extrem bildeten die Grünen: 21 Prozent bei unter 30-Jährigen standen gerade einmal fünf Prozent bei den über 59-Jährigen gegenüber. Bei den NEOS war der Unterschied mit sechs bzw. drei Prozent ebenfalls groß.
Außergewöhnlich waren die Werte, die SORA für die Freiheitlichen erhob: 22 Prozent bei den Jüngeren entsprachen ziemlich genau dem Gesamtergebnis (21 Prozent). Bei den übrigen Erwachsenen bis 59 holte die Partei mit 24 Prozent ihren besten Wert. Bei den Menschen ab 60 mussten sie sich mit 18 Prozent begnügen.
Zumal die Parteipräferenzen auch Rückschlüsse auf die Neigungen bei Bundespräsidenten-Wahlen zulassen, sind diese Daten für die Kandidaten aussagekräftig. Sprich: Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Andreas Khol (ÖVP) tun gut daran, sich auf Ältere zu konzentrieren; dort haben sie die größten Chancen. Irmgard Griss, die NEOS-Sympathien genießt, und ganz besonders Alexander Van der Bellen (Grüne) sind bei den Jüngern ganz gut aufgehoben. Und Norbert Hofer (FPÖ) hat bei der Riesengruppe der 30- bis 59-Jährigen die größten Chancen.