Auffällige Wahlkampfausgaben

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ZAHLEN ZUM TAG. FPÖ und mehr noch SPÖ haben relativ wenig für die Europawahl springen lassen, die ÖVP am meisten.

Die Transparenzbestimmungen für Parteien sind etwas nachgeschärft worden. So müssen auch Wahlwerbungsberichte veröffentlicht werden. Allerdings ist dafür ein halbes Jahr Zeit. Vorerst muss man sich daher mit Angaben zur Europawahl begnügen, die im Juni 2024 stattgefunden hat. Auch sie sind jedoch bemerkenswert.

Mit Abstand am meisten hat die ÖVP für den Wahlkampf ausgegeben: 6,3 Millionen Euro. Einen Absturz konnte sie damit nicht verhindern. Sie fiel hinter die FPÖ zurück, die stark zulegte. Wobei diese dafür sogar vergleichsweise wenig Geld locker machen musste: 3,7 Millionen Euro.

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Die SPÖ begnügte sich mit 3,2 Millionen Euro. Auch das war vergleichsweise wenig – pro letztlich erzielter Stimme mit 3,94 Euro sogar weniger als im Falle der FPÖ (4,12 Euro). Bei der ÖVP handelte es sich um 4,12 Euro. Grüne und Neos ließen sich den Wahlkampf 2,3 und 2,2 Millionen Euro kosten (immerhin 5,91 und 6,24 Euro pro Stimme).

Die Strategien der Parteien haben sich umfassend unterschieden voneinander. So wendete die FPÖ mit 1,54 Millionen Euro sogar etwas mehr für Außenwerbung (Plakate) auf als die ÖVP (1,46 Millionen Euro). Umgekehrt steckte die ÖVP mit 1,17 Millionen Euro mehr als doppelt so viel in Inserate und Werbeschaltungen als die FPÖ (0,43 Millionen Euro).

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Im Übrigen könnte man aus den Angaben schließen, dass Kickl mit seinen Leuten selbst wisse, wie die Stimmung im Land sei und wie man als Populist darauf zu reagieren habe: Seine Partei (Spitzenkandidat war Harald Vilimsky) brauchte nur 72.000 Euro für externe Agenturen inklusive Meinungsforschungsinstituten. Bei der ÖVP handelte es sich mit 1,09 Millionen Euro um ein Vielfaches davon, bei der SPÖ um knapp 620.000 Euro.

Vorbehalt: Die Angaben waren derzeit vom Rechnungshof geprüft. Ergebnis offen.

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