ZAHLEN ZUM TAG. Bei dieser EU-Wahl dürften die Sozialdemokraten nicht nur hinter der FPÖ geblieben sein, sondern auch hinter die ÖVP zurückgefallen sein.
Bei der Detailauswertung von Befragungen muss man vorsichtig sein; auch wenn man größere Schwankungsbreiten mitdenkt, ist dieses Ergebnis jedoch bemerkenswert: Bei der EU-Wahl 2019 haben laut SORA-Wahltagsbefragung nur 17 Prozent der Arbeiter „rot“ gewählt. Die einstige Arbeiterpartei ist damit weniger denn je eine solche.
Die Freiheitlichen sind schon seit Jahren klare Nummer eins bei Arbeitern. Bei der Nationalratswahl 2013 waren sie dies mit 33 Prozent, bei der EU-Wahl 2014 mit 46 und bei der Nationalratswal 2017 mit 59 Prozent. Diesmal mussten sie einen leichten Dämpfer hinnehmen, kamen aber immer noch auf 50 Prozent.
Der Stimmenanteil der SPÖ ist in dieser Gruppe mehr oder weniger kontinuierlich zurückgegangen, von gut einem Viertel auf nun eben 17 Prozent. Bemerkenswert: Nicht die SPÖ scheint gerade von freiheitlichen Einbußen profitiert zu haben, sondern die ÖVP. Sie kam bei Arbeitern nach 15 bzw. 17 Prozent bei den letzten EU- und Nationalratswahlen nunmehr auf 25 Prozent und damit Platz zwei.