ZAHLEN ZUM TAG. Neuwahlen bescherten der Volkspartei von Wolfgang Schüssel mehr als eine halbe Millionen „freiheitliche“ Stimmen.
Geschichte wiederholt sich nicht. Und doch fühlt man sich gerade ans Jahr 2002 erinnert: Nach zwei Jahren Schwarz-Blau hatte es damals „Knittelfeld“ gegeben; das ist das Synonym für eine der größten FPÖ-Krisen bisher. Vizekanzlerin und Pateichefin Susanne Riess-Passer trat nach einem Vertrauensentzug durch einen großen Teil der Funktionäre zurück. Und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) riskierte Neuwahlen.
Das Ergebnis: Die Schüssel-ÖVP triumphierte, kam auf 42,3 Prozent, während die FPÖ auf zehn Prozent abstürzte. Wobei dies bemerkenswert ist: Gut ein Drittel der ÖVP-Wähler kamen von der FPÖ; es handelte sich um 633.000. Von den Liberalen, den Grünen und der SPÖ holte die ÖVP in Summe nur 114.000 Stimmen, so die SORA-Analyse.
Bemerkenswert ist außerdem, dass Schwarz-Blau nach der damaligen Nationalratswahl fortgesetzt wurde. Schüssel war immerhin mit einem extrem geschwächten Koalitionspartner konfrontiert – ja, einem, der insofern dankbar war, als er ja weiterhin an den Schalthebeln der Macht bleiben durfte. Mehr hat er sich nicht wünschen können.