ZAHLEN ZUM TAG. Warum die Werbung von Nationalratspräsident Sobotka für ein neues Parlamentsrestaurant in Teilen der Bevölkerung weniger gut ankommen dürfte.
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) ist nicht nur begeistert vom Blick, den man von den vier Dachterrassen des sanierten Parlaments aus hat, er freut sich auch schon auf ein Restaurant ebendort. Das hat er in einem Video, das er über soziale Medien verbreiten ließ, kundgetan: Vom Betreiber werde eine „exquisite Küche kredenzt“ werden, so Sobotka mit einem Glas Weißwein in der Hand.
Nicht wenige Menschen werden nichts davon haben. Sie werden sich einen Besuch dort nicht leisten können. Darauf lässt eine Erhebung zu sozialen Krisenfolgen schließen, die Statistik Austria einmal pro Quartal durchführt: Ende des vergangenen Jahres erklärten österreichweit 18,7 Prozent, „regelmäßige Freizeitaktivitäten, die Geld kosten, wie zum Beispiel Besuche von Sportkursen, Konzerten, Kino, Restaurants“, aus finanziellen Gründen nicht ausüben zu können. In Wien war der Anteil mit 22,7 Prozent noch höher.
Die jüngste Befragung fand vor dem Sommer statt. Hier belief sich der Anteil österreichweit auf 22,2 und in Wien gar auf 28,5 Prozent. Österreichweit wurden mehr als 3000 16- bis 69-Jährige befragt. In Wien handelte es sich nur um einen Teil davon. Daher gibt es hier schon eine größere Schwankungsbreite. In den übrigen Bundesländern gab es noch weniger Befragte, daher werden für sie zum Teil nicht einmal Werte ausgewiesen – bzw. hier eben ausschließlich jener für Wien.