ZAHLEN ZUM TAG. Die mittlere Verweildauer von Nationalratsabgeordneten beträgt gerade einmal vier Jahre.
Diese Zeiten sind vorbei: In den 1960er und 1970 übten Nationalratsabgeordnete ihr Mandat recht lange aus; im Mittel (Median) nämlich rund zehn Jahre. In den 2010er Jahren handelte es sich nur noch um vier Jahre. Das hat die Parlamentsdirektion ermittelt.
Gründe für die kurze Verweildauer: 2017 und 2019 gab es vorzeitige Wahlen, also verkürzte Legislaturperioden. Außerdem gab es größere Verschiebungen, wanderten vergleichsweise viele Mandate bzw. kamen Neos und (vorübergehend) das „Team Stronach“ ins Hohe Haus, gewann die ÖVP 2017 und 2019 stark dazu, während die FPÖ 2019 massiv verlor und die Grünen 2017 sogar aus dem Nationalrat flogen. Viele Abgeordnete konnten sich unter diesen Umständen nicht lange halten.
Ähnlich ist die Verweildauer von Mitgliedern des Bundesrates. Sie werden von Landtagen nach Landtagswahlen gewählt. Im Mittel sitzen sie 3,9 Jahre im Hohen Haus. Allerdings: Ein Teil wechselt in den Nationalrat: In den 2010er Jahren tat dies jedes neunte Mitglied der Länderkammer.