ZAHLEN ZUM TAG. Viele gehen nach der Ausbildung zurück in ihr Herkunftsbundesland, analysiert „Statistik Austria“ unter anderem.
Wien wächst, seit Anfang der 2000er Jahre hat die Zahl der Einwohner um mehr als 300.000 zugenommen. Zurückzuführen ist das in erster Linie auf Zuwanderung. Es gibt aber auch Abwanderung. Und die hat die Statistik Austria in einer Analyse unter die Lupe genommen: Wer verlässt die Bundeshauptstadt?
Summa summarum sind vom Herbst 2014 bis zum Herbst des Folgejahres 27.328 Frauen, Männer und Kinder in eine andere österreichische Gemeinde umgezogen („Binnenwanderung“). Wobei mit 51,3 Prozent mehr als die Hälfte 26 bis 49 Jahre alt waren. Ältere zieht es kaum noch weg. Der Ausländeranteil betrug 21,9 Prozent. Und wenn man sich den höchsten Bildungsabschluss anschaut, dann fällt auf, dass 26,5 Prozent über einen Hochschulabschuss, aber nur 19,8 Prozent maximal über einen Pflicht- und 21,7 Prozent über einen Lehrabschluss verfügen.
„Statistik Austria“ liefert folgende Erklärungen: „Jüngere Menschen ziehen häufiger um, sei es weil sie mit einer Partnerin/einem Partner zusammenziehen, zu Ausbildungszwecken in eine andere Stadt gehen oder nach Abschluss einer Ausbildung (z.B. Studium) ins Herkunftsbundesland zurückziehen. Familien ziehen um, weil mit Kindern die Wohnung zu klein geworden ist und/oder die Kinder nicht in der Stadt aufwachsen sollen.“
Im Wahlkampf 2017 hatte der nunmehrige Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die Abwanderung zu einem Thema gemacht. Seinen Angaben zufolge wollten Menschen wegen der Flüchtlinge wegziehen. Zumal sich die erwähnten Daten auf 2014/15, also einen Zeitraum vor der größten Zuwanderung beziehen, lässt sich das durch diese Analyse weder untermauern noch widerlegen.