ZAHLEN ZUM TAG. Wahlergebnisse zeigen, wie extrem stark das Gewicht der Landesorganisation in der Volkspartei zugenommen hat.
Was von der 25-jährigen Amtszeit des niederösterreichischen Landeshauptmannes Erwin Pröll (ÖVP), der sich im März zurückziehen möchte, bleibt? Unter anderem eine Dominanz seiner Landesorganisation in der Österreichischen Volkspartei, die ihres gleichen sucht. Ein Bild davon kann man sich machen, wenn man zum Beispiel die Wahlergebnisse von Landtagswahlen Anfang der 1990er und der 2010er miteinander vergleicht.
Zum „Sichtjahr“ 1992 hielt die ÖVP auf Basis der jeweils letzten Landtagswahl vom Boden- bis zum Neusiedlersee 1,8 Millionen Stimmen. Ein Viertel davon entfiel auf Niederösterreich. Heute liegt die ÖVP bei nicht einmal eineinhalb Millionen Stimmen; mit 495.557 entfällt jedoch ein Drittel davon auf Niederösterreich.
Das täuscht zwar darüber hinweg, dass Pröll bei einer ersten Landtagswahl nach seinem Amtsantritt 1992 Verluste hinnehmen musste. In weiterer Folge konnte er jedoch meist zulegen. Und zwar bis auf 54,4 Prozent im Jahr 2008. Zuletzt schaffte er mit 50,8 Prozent immerhin noch eine Absolute.
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Auch ohne ihn ist die niederösterreichische Volkspartei damit zumindest bis zur nächsten Landtagswahl die letzte, die mehr als die Hälfte der Stimmen und auch Mandate besitzt. Alle anderen Landesorganisationen haben stark abgebaut. Ganz besonders Oberösterreich und die Steiermark, die einst noch am ehesten an St. Pölten herangekommen waren und damit ebenfalls eine wesentliche Rolle im ÖVP-internen Machtgefüge gespielt hatten.