ZAHLEN ZUM TAG. ÖVP- und FPÖ-Stimmenanteile haben sich dem bundesweiten Niveau angenähert.
Was ist in Vorarlberg los? Vor einigen Wochen bekam Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) persönlich Kritik an der Asylpolitik zu hören, seit einigen Wochen gibt es Sonntagsdemos für eine humanere Fremdenpolitik – u.a. in Hohenems, wo sie von ÖVP-Stadtvertreter Klaus Begle organisiert werden und wo zuletzt auch der bekannte Unternehmer Johannes Collini auftrat: „Es gäbe Vorarlberg, so wie wir es heute kennen, nicht, wenn es nicht seit jeher Migranten gegeben hätten“, wird der Arbeitgeber-Verhandler bei den Mettaller-Lohnrunden von den VN zitiert.
Ist das westlichste Bundesland nicht mehr tiefschwarz und im Übrigen auch sehr blau? Sagen wir so: Die Verhältnisse haben sich geändert. Das erkennt man, wenn man die Stimmenanteile von ÖVP und FPÖ bei Nationalratswahlen zusammenzählt und dann gegenüberstellt: In den 1990er Jahren beliefen sie sich in Vorarlberg auf bis zu 65,4 Prozent und lagen damit um bis zu zwölf Prozentpunkte über den bundesweiten Wert.
Dann kam es zu einer Annäherung. 2017 hat Schwarz-Blau zwar auch in Vorarlberg stark zugelegt, blieb mit 59,1 Prozent aber unter den Niveaus von 1995 bis einschließlich 2002 und lag zudem nur um gut eineinhalb Prozentpunkte über dem bundesweiten Wert (57,5 Prozent). Dieser bundesweite Wert ist wiederum etwas höher als in den späten 1990er, frühen 2000er Jahre.
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