ZAHLEN ZUM TAG. In einigen Bundesländern war der Anteil ungültiger Stimmzettel bei der Stichwahl im Mai zweimal höher als in Wien, Vorarlberg und Tirol.
Bei der Bundespräsidenten-Stichwahl Ende Mai, die der Verfassungsgerichtshof später aufgehoben hat, war der Anteil ungültiger Stimmzettel nach Bundesländern äußerst unterschiedlich. In Vorarlberg (1,3 Prozent), Wien (1,5) und Tirol (1,7) war er am niedrigsten. Dort erreichte Grünen-Kandidat Alexander Van der Bellen auch die besten Ergebnisse. In allen übrigen Bundesländern, mit Ausnahme Oberösterreichs, lag FPÖ-Kandidat Norbert Hofer vorne. Und dort ist meist auch der Anteil ungültiger Stimmen wesentlich höher gewesen: Im Burgenland betrug er beispielsweise 3,4, in Niederösterreich gar 3,6 Prozent.
Wie so oft, sollte man mit Schlussfolgerungen vorsichtig sein. Eine mögliche ist jedoch: In Vorarlberg und Wien war die Wahlbeteiligung vergleichsweise niedrig; wer von keinem der beiden Kandidaten überzeugt war, blieb also zu Hause. In den anderen Ländern ging man eher wählen – und gab im Zweifelsfall halt einen ungültigen Stimmzettel ab.