BERICHT. Wien ist mit seinem kräftigen Anstieg nicht allein. Auch aus St. Pölten vermeldet das Land plus achteinhalb Prozent.
Die Wiener Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) findet es „verkraftbar“, dass die Schulden der Bundeshauptstadt im vergangenen Jahr auf sechs Milliarden Euro gestiegen sind. Das ist bemerkenswert, beträgt das Plus doch ganze 8,66 Prozent, wie Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) berechnete. Und worüber sich der Wohnsitz-Niederösterreicher besorgt zeigt: „Wien gefährdet mit dieser Schuldendynamik nicht zum ersten Mal die Erreichung der Maastricht-Ziele und das ist den Verantwortlichen in Wien zumindest seit geraumer Zeit bewusst.“
Bemerkenswert ist im Übrigen, dass Schelling Vergleichbares zu den Entwicklungen in St. Pölten nicht kundgetan hat. Dort sind sie nämlich ähnlich besorgniserregend: Der Rechnungsabschluss 2016 weist für das Land einen Schuldenstand von 3,9 Milliarden Euro aus. Beziehungsweise um 8,51 Prozent mehr als für das Jahr davor (3,6 Milliarden Euro).
Wobei das so eine Sache ist mit den Länder-Vergleichen: Aussagekräftig ist aufgrund unterschiedlicher Verteilungen in den Ländern selbst nur ein Vergleich, in dem die Schulden von Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden zusammengefasst sind. Ergebnis laut Statistik Austria: Niederösterreich „führte“ 2015 mit 7,25 Milliarden Euro vor Wien (5,42) und der Steiermark (5,38 Milliarden Euro).
Was Niederösterreich betrifft, so sind die Schulden des Landes in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen, während die der Gemeinden leicht gesunken sind. Unterm Strich war damit zumindest der Anstieg niedriger als jener Wiens, das Land und Gemeinde in einem ist.
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