ZAHLEN ZUM TAG. Importe aus Tschechien sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen.
Österreich hat ein Energieproblem. Genauer: Es importiert sehr viel Gas aus Russland sowie Strom aus Tschechien. Dieser wird dort überwiegende in Kohle- und Kernkraftwerken hergestellt. Sehen will man das nicht. In einer bunten, 68 Seiten dicken Broschüre des zuständigen Klimaministeriums, die – inklusive Importe – Zahlen, Daten und Fakten zu „Energie in Österreich 2022“ enthalte, ist es beispielsweise mit keiner Silbe erwähnt.
Sämtlich Donaukraftwerke hierzulande können jährlich 13.200 Gigawattstunden (GWh) leisten. Fast so viel importierte Österreich zuletzt wieder allein aus Tschechien: Laut einer Statistik der Regulierungsbehörde E-Control handelte es sich 2022 um 12.576 GWh. Das war deutlich mehr als in den Jahren seit 2016. 2015 hatte es sich um 12.341 GWh gehandelt.
Die Herausforderung, ausschließlich von eigenem Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu leben, ist groß. Das Bestreben ist da. Erschwerend ist jedoch etwa, dass Wasserkraftwerke bei anhaltender Trockenheit nicht die volle Leistung bringen können. Oder dass es Zeiten mit größerem Verbrauch gibt (Winter), in denen sie das grundsätzlich weniger tun können. Dann muss Strom importiert werden.
Mehr als ein Drittel aller Stromimporte erfolgen aus Tschechien. Dort geschieht die Produktion in Kohle- und Kernkraftwerken. Das Land selbst ist zu jeweils gut 40, in Summe also 80 Prozent, abhängig davon.