BERICHT. Tschechien ist das zweitwichtigste Stromimportland Österreichs. Das ergibt einen Mix aus Kohle – und Atomkraft.
Die „Krone“ hat gar von einem „Atomangriff“ berichtet. Anlass sind Pläne der EU-Kommission, Atomstrom als „grün“ im Sinne des Klimaschutzes einzustufen. Eine Mehrheit der Mitgliedstaaten ist dafür, Österreich ist dagegen. Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) kündigt eine Klage für den Fall an, dass damit ernst gemacht wird. Hierzulande gibt man sich gerne „atomkraftfrei“. Problem: Ein guter Teil des Stroms, der verbraucht wird, stammt aus Atomkraftwerken.
Stromproduktion und -verbrauch entwickeln sich so unterschiedlich, dass Österreich immer wieder auch sehr viel importieren muss. 2020 handelte es sich laut „EnergieControl“ um 24.523 Gigawattstunden (GWh). Das entsprach etwa einem Viertel des gesamten Stromverbrauchs.
Pikant: Vom importierten Strom stammen knapp zwei Drittel aus Deutschland und ein Drittel aus Tschechien. Dort wiederum setzt man zur Stromerzeugung zur Hälfte auf Kohle und zu einem Drittel auf Atomkraft.
Immerhin will Österreich unabhängiger werden. Bis 2030 soll das Ziel erreicht werden, 100 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen wie Wasserkraft zu lukrieren. Das ist im „Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz“ festgeschrieben. Wie der Name schon sagt, müssen diese Quellen aber erst ausreichend erweitert werden.
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