Wir stehen nicht mehr so gut da

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BERICHT. Aufgrund sehr hoher Zuwachsraten könnte Österreich gegenüber anderen Staaten unter Erklärungsnot geraten.

Zumindest epidemiologisch und im internationalen Vergleich ist Österreich gut durch die COVID-19-Krise im Frühjahr gekommen. Das hat sich jedoch geändert. Auf Basis der Daten, die das Gesundheitsministerium jeweils für 08.00 Uhr veröffentlicht, ergibt sich am 19. August ein Zuwachs von 17,8 bestätigten Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Darüber liegen – mit Stand 18. August – nur zwei von sieben Nachbarländern: die Schweiz mit 18,1 und das sehr kleine Liechtenstein mit 20,6 (wobei hier auch eine nachträgliche Datenkorrektur ins Gewicht fällt).

Weit darunter liegen bei konstant, aber leicht steigender Tendenz nach wie vor Deutschland (8,9) und Italien (5,5). Tschechien erreicht eine Inzidenz von 15,9, die Slowakei 14,8.

In Kroatien sind in den 24 Stunden bis zum 18. August 199 bestätigte Infektionen dazugekommen. 120 Personen liegen laut Gesundheitsbehörde im Spital, zwölf müssen beatmet werden. In den 24 Stunden seien 1824 Tests durchgeführt worden. Das sind relativ wenige und führt zu einer Anmerkung, die bei solchen Vergleichen nötig ist: Zahl und Qualität der Tests, aber auch die Strategien, die dahinter stehen, können sehr unterschiedlich sein; das relativiert vieles.

In Österreich sind in den 24 Stunden bis zum 19. August, 08.00 Uhr, 235 bestätigte Infektionen erfasst worden. Die Inzidenz beläuft sich damit auf die erwähnten 17,8. Bundesweit, wohlgemerkt. Im Burgenland ist sie mit vier am niedrigsten, in Wien mit 35 am höchsten. 35 ist überhaupt ein außerordentlicher Wert: Kein deutsches Bundesland und nur ein deutscher Landkreis liegt laut Robert Koch-Institut am 18. August darüber (Ingolfing-Landau mit 47,8).

Wien betont regelmäßig, sehr viele Tests durchzuführen. Im August seien im Übrigen 73,9 Prozent aller Neuinfektionen bei Kontaktpersonen der Stufe 1 festgestellt worden; das sind Angehörige von Infizierten, die sich ohnehin schon in Heimquarantäne befunden hätten. Im Übrigen habe man allein im Juli bei über 97 Prozent der Fälle die Infektionsquelle nachvollziehen können.

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