ZAHLEN ZUM TAG. Im hohen Norden gibt es seit April anhaltend viele Neuinfektionen, aber deutlich weniger Intensivpatienten und Todesfälle.
Am einen Tag meint Anders Tegnell, Chef der schwedischen Gesundheitsbehörde, es wäre vielleicht doch besser gewesen, mit größere Beschränkungen auf das Coronavirus zu reagieren, am anderen kündigt Ministerpräsident Stefan Löfven erste Lockerungen an. Begründung: Die Lage entspanne sich, es gebe weniger Patienten. Ein Widerspruch? Nicht unbedingt.
Die Neuinfektionen entwickeln sich schwindelerregend. Seit Anfang April gibt es – gemittelt – praktisch täglich über 500 Fälle. Anfang Juni sind es nun sogar noch deutlich mehr geworden: 863 nämlich.
Parallel dazu gibt es aber auch eine ganz andere Entwicklung, die zeigt, dass eine Infektion noch lange nicht in die Intensivstation, geschweige denn zum Tod führen muss. Anfang April wurden – wieder gemittelt – bis zu 99 Todesfälle pro Tag verzeichnet. Bis in die zweite Mai-Hälfte hinein hat sich diese Zahl halbiert. Und auch wenn immer wieder neue Fälle nachträglich zugeordnet werden, entwickelt sich die Kurve damit in eine gute Richtung.
Ähnlich verhält es sich bei den Intensivpatienten: Anfang April wurden bis zu 44 neue pro Tag erfasst, seit Mitte Mai sind es weniger als 20 bzw. nicht einmal halb so viele. Womit ein entscheidendes Ziel des gesamten Krisenmanagements erreicht wäre: Verhindern, dass das Spitalswesen kollabiert.
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