Österreich boostert

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ZAHLEN ZUM TAG. Gemessen an der Bevölkerung sind viel mehr Menschen dreimal geimpft als in fast allen anderen EU-Staaten.

Deutsche Forscherinnen und Forscher, unter ihnen die Physikerin Viola Priesemann, halten einen Lockdown in ihrem Land für vermeidbar – allerdings nur unter Voraussetzungen wie jener, dass sich täglich ein bis zwei Prozent der Menschen drittimpfen lassen. Noch ist man weit davon entfernt. Insgesamt sind laut „Our Word in Data“ umgerechnet erst elf Prozent „geboostert“.

Österreich ist in der vierten Welle in jeder Hinsicht früher dran. Nicht nur beim Infektionsgeschehen und allem, was damit einhergeht. Das hat möglicherweise auch sehr viele Menschen dazu motiviert, sich umgehend drittimpfen zu lassen.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) ist für seine Aussage von Mitte November, man sei „Impf-Europameister“, geprügelt worden. Abgesehen davon, dass die Wortwahl daneben sein mag und die Entwicklung der Erstimpfungen nach wie vor bescheiden ist, hatte der Minister damit jedoch nicht ganz Unrecht.

In Österreich lassen sich seit geraumer Zeit etwas über ein Prozent der Leute boostern. Ergebnis ist eine „Drittimpfrate“, die laut „Our World in Data“ am 28. November bereits 20,4 Prozent betrug. Von den EU-Mitgliesländern, für die hier Angaben verfügbar sind, weist nur eines eine höhere Rate auf; und zwar Malta mit 22,1 Prozent. In allen anderen Ländern ist die Rate deutlich niedriger (siehe Grafik). In Italien handelt es sich beispielsweise um zehn Prozent, in Spanien und Frankreich um noch etwas weniger.

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