Zu früh gelockert?

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ZAHLEN ZUM TAG. Rückgang bestätigter Infektionen in mehreren Bundesländern gebremst.

Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Im Gegenteil: Der Rückgang bestätigter Infektionen hat sich abgebremst. Da und dort stagnieren die Fallzahlen, vereinzelt steigen sie sogar. Kommen die Lockerungen zu früh? Geht zu viel Euphorie und Unbekümmertheit damit einher?

Die Entwicklung nach Bundesländern ist unterschiedlich (siehe Grafik): Relativ konstant ging die Zahl bestätigter Infektionen pro 1000.000 Einwohner und Woche von Mitte Mai bis Ende Mai in Oberösterreich und Salzburg zurück. Im Burgenland dagegen hat sich der Wert bei etwas mehr als 20 und in Niederösterreich bei über 30 eingependelt. Wien verzeichnete auf ähnlichem Niveau nicht nur Rückgänge, in Vorarlberg ging es von weniger wieder auf mehr als 80 hinauf.

Damit ist jedoch gerechnet worden. Im Bericht des Prognosekonsortiums des Gesundheitsministeriums vom 25. Mai heißt es wörtlich: „Für einzelne Bundesländer ist auch eine Stagnation bis hin zu leichten Zuwächsen möglich. Als maßgebliche Faktoren dafür werden die am 19. Mai gesetzten Öffnungsschritte und das damit veränderte Testregime, sowie die Witterungsbedingungen (vermehrte Treffen im Innenbereich) gesehen.“

Außerdem gibt es zwar schwer abschätzbare Risiken wie neue Virusvarianten; mit den Öffnungen gehen aber auch mehr Testungen einher und im Übrigen sind immer mehr Menschen geimpft. Das macht eine Neubewertung der Inzidenzzahlen notwendig. In Vorarlberg sind sie Ende April, Anfang Mai auf bis zu 250 geklettert – es wurden jedoch relativ wenige Intensivpatienten verzeichnet; auch die Zahl der Todesfälle blieb mit zwei bis drei pro Woche so niedrig, dass schwer ein Zusammenhang mit Öffnungsschritten hergestellt werden kann, die im äußersten Westen schon im März erfolgt waren.

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