ZAHLEN ZUM TAG. PCR-Tests werden nach wie vor eher nur in Wien durchgeführt. Auch daher werden dort so viele Infektionen bestätigt. Das ist nun amtlich.
Ex-US-Präsident Donald Trump hatte mit vielem unrecht, damit jedoch nicht: „Mit weniger Tests würden sich weniger Fälle zeigen“, twitterte er im Juni des vergangenen Jahres, also noch zu Amtszeiten, angesichts starker steigender Infektionszahlen in den Vereinigten Staaten. Das war eine Aufforderung, weniger zu testen, also hinzuschauen.
Für Österreich könnte man nun feststellen, dass das in den meisten Bundesländern genau so praktiziert wird. Schon vor dem Sommer hatte dieSubstanz.at darauf hingewiesen, dass PCR-Tests eher nur in Wien durchgeführt werden. Bald darauf kündigten zahlreiche Länder im Lichte der Delta-Variante an, nachzuziehen. Daraus geworden ist nichts: In der Woche bis zum 30. August wurden bundesweit fünf solche Tests pro 100 Einwohner durchgeführt. In Oberösterreich war es einer, in Kärnten und Vorarlberg handelte es sich überhaupt nur um 0,7. Auch das Burgenland, Niederösterreich, Salzburg, die Steiermark und Tirol blieben unterdurchschnittlich. 17,6 Tests waren es dagegen in Wien. Einmal mehr wurden hier drei Viertel durchgeführt.
Die Ampelkommission hat in ihrer jüngsten Bewertung eigens darauf hingewiesen, dass die Inzidenz bestätigter Infektionen, die in Wien am höchsten ist (148 am 30. August), auch vor diesem Hintergrund zu sehen ist. Zitat: „Auf Grund des Umstands, dass rund 75% der österreichischen PCR-Tests durch die Stadt Wien durchgeführt werden, ist davon auszugehen, dass die Teststrategie Wiens zu wesentlich sensitiveren Ergebnissen führt und deshalb eine höhere Anzahl an Fällen detektiert wird. Die gemessene 7-Tagesinzidenz in Wien sollte deshalb in diesem Kontext interpretiert werden.“ Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die übrigen Bundesländer weniger aussagekräftige Werte liefern.
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