ZAHLEN ZUM TAG. Wien hat seit einigen Wochen mehr als zwei Millionen Einwohner. Besonders aufgrund der Entwicklungen hier wäre eine Einbürgerungsdebatte angebracht.
Die Bevölkerung Österreichs hat seit 2002 um rund eine Million auf mehr als neun Millionen zugenommen. Zu gut 40 Prozent ist dieses Wachstum allein auf Wien zurückzuführen. Dort ist die Zahl der Einwohner gerade auf zwei Millionen gestiegen.
Ein Blick auf die Entwicklung nach Staatsangehörigkeit zeigt: Die Zahl der Österreicherinnen und Österreich hat sich in all den Jahre kaum verändert. Das Plus von rund 40.000 auf 7,4 Millionen ist vernachlässigbar. Das Wachstum ist vor allem auf die Zunahme der Zahl der Nicht-Österreicher:innen zurückzuführen. Sie ist von 730.000 auf mehr als 1,7 Millionen geklettert.
In mehreren Bundesländern leben heute sogar weniger österreichische Staatsangehörige als im Jahr 2002: In Kärnten, der Steiermark, bemerkenswerterweise aber auch Wien ist das der Fall. Dort sind es um rund 10.000 weniger geworden, leben heute aber um über 400.000 mehr nicht-österreichische Staatsangehörige.
Vor diesem Hintergrund wäre eine Debatte über die Einbürgerungspolitik mehr denn je angebracht. Vor lauter Restriktiv-sein-wollen übersieht man, dass eine Masse darauf pfeift, Österreicher:in zu werden. Darunter vor allem auch Menschen aus anderen europäischen Ländern, wie die Akademie der Wissenschaften hier festgestellt hat. Problem: Diese Leute dürfen nicht wählen, werden von der Politik daher auch weniger bis gar nicht vertreten.