Wie Österreich tickt

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BERICHT. Gegen die EU und gegen eine weitere Unterstützung der Ukraine? Von wegen, große Mehrheiten sind dafür.

Angebliche US-Pläne, unter anderem auf Österreich zu setzen, um die EU zu schwächen, sind insofern nachvollziehbar, als sich die FPÖ von Herbert Kickl dafür anbieten würde; sie ist zwar in Opposition, aber noch immer stärkste Partei. Abgesehen davon gibt es hierzulande relativ viele Menschen, die mit der europäischen Integration nichts am Hut haben und die auch jegliche Unterstützung der Ukraine ablehnen.

Alles in allem tickt eine große Mehrheit in Österreich aber noch immer ganz anders. Und weil man es immer wieder vergessen könnte, sei es an dieser Stelle einmal mehr wiederholt. Anlass: Es liegen Ergebnisse der Eurobarometer-Standardbefragung vom Herbst vor.

Zunächst Haltungen zur EU im Allgemeinen und zur europäischen Integration im Besonderen: 69 Prozent der rund 1000 befragten Männer und Frauen hierzulande finden, dass man als Mitglied der Union besser für die Zukunft gerüstet sei, als wenn man nicht Mitglied wäre. Daraus kann man auch ableiten: Zwei Drittel sind gegen einen Austritt.

Einen solche lehne auch die FPÖ ab, vermeldete die „Krone“ jüngst: Die Partei wolle die EU lediglich reformieren. Die entscheidende Frage ist jedoch: Wie? Die Präferenzen der relativ meisten Menschen schauen folgendermaßen aus: 57 Prozent wollen, dass „mehr Entscheidungen auf EU-Ebene getroffen werden“.

55 Prozent sind für eine gemeinsame Einwanderungspolitik, 63 Prozent für eine gemeinsame Außenpolitik, ebenfalls 63 Prozent für eine solche Verteidigungs- und Sicherheitspolitik sowie 64 Prozent für eine gemeinsame Klimapolitik.

Bemerkenswert sind auch die Haltungen zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sowie den Umgang damit: „Die EU sollte die Ukraine unterstützen, bis dauerhaft gerechter Frieden herrscht“, finden 68 Prozent der Menschen in Österreich. Die EU-Sanktionen gegen Russland unterstützen 69 Prozent und die Finanzierung des Kaufs und der Lieferung von militärischer Ausrüstung für bzw. an die Ukraine 55 Prozent.

Größer noch ist gegen Ende des vierten Kriegsjahres der Zuspruch zu anderen Hilfen: Der Aufnahme von Flüchtlingen stimmen 70 Prozent zu, der Bereitstellung finanzieller und humanitärer Unterstützung für die Ukraine 72 Prozent.

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