Wer einen Mindestlohn eher nötig hätte

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ANALYSE. Eher nur ganzjährig vollzeitbeschäftigte Arbeiter und Angestellte verdienen deutlich weniger als 1700 Euro netto.

Im burgenländischen Landesbudget werden sich die 1700 Euro Netto-Mindestlohn, die Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) auf seine Fahnen geheftet hat, wohl kaum bemerkbar machen. Vollzeitbeschäftigte, die weniger verdienen, gibt es im öffentlichen Dienst nämlich wenige. Zehntausende wären es dagegen in der Privatwirtschaft, wie sich aus der Lohnsteuerstatistik schließen lässt.

Von 100.000 ganzjährig vollzeitbeschäftigten Arbeitern verdienen immerhin rund 5700 (also 5,7 Prozent) bis zu 20.000 Euro brutto in zwölf Monaten. Bei Angestellten handelt es sich um rund 2600 (2,6 Prozent). Das sind nicht wenige, die mit extrem wenig Geld über die Runden kommen müssen.

In der Lohnsteuerstatistik sind auch Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes erfasst, die beim Bund, einem Land oder etwa einer Gemeinde tätig sind. Bei den Beamten gab es laut Lohnsteuerstatistik 2018 keinen einzigen Vollzeitbeschäftigten, der weniger als 20.000 Euro verdiente. Bei den Vertragsbediensteten handelte es sich um 381 (0,17 Prozent).

Das zeigt, wer einen Mindestlohn von 1700 Euro netto im Jahr eher nötig hätte bzw. davon profitieren würde: Die Summe entspricht 24.190 Euro brutto im Jahr. All die erwähnten Leute liegen fix darunter, viele gehören der Einkommensstufe von 20.000 bis 30.000 Euro an: 222.000 Arbeiter sind dort insgesamt erfasst sowie 122.000 Angestellte, 25.000 Vertragsbedienstete und 1433 Beamte.

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