ZAHLEN ZUM TAG. Zumindest die kirchlichen haben an Bedeutung verloren: Es gibt immer weniger Katholiken und kaum noch Gottesdienstbesucher.
Sollte versucht werden, für einen freien Karfreitag den Pfingstmontag zu streichen, gebe es Probleme, so ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian im Ö1-Morgenjournal: „Weil der Pfingstmontag ist ein Feiertag, der über das Konkordat entsprechend abgesichert ist und da wünsche ich allen viel Spaß, wenn sie dem Heiligen Stuhl erklären, wir hauen den Feiertag raus.“ Möglich, dass der Heilige Stuhl protestieren würde, auf das Konkordat kann er sich dabei jedoch nicht berufen.
Was Katzian nicht weiß, ist ganz offensichtlich, dass der Pfingstmontag neben dem Ostermontag nicht zu den ebendort aufgelisteten Feiertagen gehört. Diese Feiertage, die vom Staat anzuerkennen sind, sind alle Sonntage sowie der Neujahrstag, der Dreikönigstag, der Himmelfahrtstag, Fronleichnam, Fest der heiligen Apostel Peter und Paul (29. Juni), Mariä Himmelfahrt (15. August), Allerheiligen (1. November), Tag der unbefleckten Empfängnis (8. Dezember) und der Weihnachtstag (25. Dezember). Pikant: Am 8. Dezember wird im Handel aufgrund einer Sonderregelung trotzdem gearbeitet.
Das ist jedoch nur ein Aspekt in der ganzen Debatte über kirchliche Feiertage. Ihr Wesen und Wert ist im Konkordat nicht weiter ausgeführt, begründet sich aber wohl darin, dass den Angehörigen der jeweiligen Glaubensgemeinschaft die Möglichkeit gegeben werden soll, sie würdig zu begehen.
Ein Ausdruck davon kann der Gottesdienstbesuch sein. Doch das ist aus Sicht der Katholischen Kirche ein Drama: Sie leidet unter der fortschreitenden Säkularisierung. Siehe Grafik: Gab es 2007 5,6 Millionen Katholiken, so waren es 2017 nur noch 5,1 Millionen. Um eine halbe Million weniger also. Und das bei einer Bevölkerungszahl, die gleichzeitig um eine halbe Million auf 8,8 Millionen gestiegen ist. Das ist das eine. Das andere: Die Zahl der Gottesdienstbesucher ist von rund 750.000 auf nur noch knapp 550.000 weiter eingebrochen. Sprich: Kirchliche Feiertage im kirchlichen Sinne begangen werden nur noch von sehr wenigen Menschen.
>> dieSubstanz.at zur Politik bekommen Sie auch per Mail. Regelmäßig. Gratis >> Zum Newsletter