ZAHLEN ZUM TAG. Nicht-EU-Bürger, Alleinerziehende und Arbeitslose haben am ehesten viel zu wenig.
336.000 Menschen in Österreich waren im vergangenen Jahr nicht nur relativ, sondern absolut arm. Das hat Statistik Austria erhoben. Von absoluter Armut bzw. erheblicher materieller und sozialer Benachteiligung ist die Rede, wenn mehrere vorgegebene Kriterien erfüllt sind.
In bestimmten Bevölkerungsgruppen ist der Anteil der absolut Armen weit überdurchschnittlich, liegt also deutlich über vier Prozent: Bei Nicht-EU-Bürgern (12 Prozent), Alleinerziehenden (15) und Arbeitslosen (24 Prozent) ist das der Fall.
Einen etwas besseren Begriff davon, was dies bedeutet, erhält man, wenn man sich zum Beispiel den Anteil derer anschaut, die unerwartete Ausgaben von 1370 Euro nicht ohne Kredit oder Ratenzahlungen bewältigen können, die sozusagen fast null Reserven haben: In der Gesamtbevölkerung sind dies 23 Prozent. Bei den erwähnten Gruppen sind es jedoch mehr als doppelt so viele bzw. zwischen 52 Prozent (Alleinerziehende) und 62 Prozent (Arbeitslose).
Bei Arbeitslosen sind die Werte überhaupt am höchsten: 57 Prozent können sich keinen einwöchigen Urlaub im Jahr leisten, 41 Prozent abgenützte Möbel nicht ersetzen, 28 Prozent sind in Zahlungsverzug und bei 24 Prozent sind gelegentliche Ausgaben für persönliche Annehmlichkeiten nicht drinnen.