ZAHLEN ZUM TAG. In kaum einem anderen EU-Land lernen so wenige Mittelschüler zwei oder mehr Fremdsprachen wie in Österreich.
Deutsch ist schon wichtig. Wenn aber skandalisiert wird, dass Kinder eine andere Umgangssprache benützen oder auf Schulhöfen (wie in Niederösterreich) Deutsch zur Pflicht erklärt werden soll, dann kann es passieren, dass etwas ganz anderes untergeht: Dass das Erlernen von Fremdsprachen wichtig ist.
Ergebnis: In Österreich lernen acht Prozent der Schülerinnen und Schüler der Primarstufe 1, also der Mittelschule oder AHS-Unterstufe etwa bzw. 10- bis 14-Jährige zwei oder mehr Fremdsprachen. Ehe man sich die Frage stellt, ob der Anteil groß ist: EU-weit handelt es sich um 60 Prozent, in Finnland, Griechenland, Italien, Malta, Estland, Rumänien und Portugal sogar um mehr als 90 Prozent.
Weniger als in Österreich sind es nur in Ungarn (sechs) und Irland (fünf Prozent), wie Daten von Eurostat zu entnehmen ist. Womit auch klargestellt wäre, dass es nicht unbedingt damit zu tun hat, wie viele Menschen, die eigene Sprache sprechen: Bei Österreichern sind es viele, weil der deutschsprachige Raum groß ist, bei Ungarn hingegen sehr wenige.