ZAHLEN ZUM TAG. Die Wohn-Eigentumsquote hat sich bei weniger als 50 Prozent verfestigt.
Vielleicht ist ÖVP-Chef, Bundeskanzler Karl Nehammer ohnehin bewusst, dass sein Ziel, die Wohn-Eigentumsquote in Österreich auf 60 Prozent zu bringen, illusorisch ist. Vielleicht geht es ihm nur darum, seiner Klientel zu signalisieren, dass ihm dieses Thema wichtig ist. Es ist jedenfalls so, dass sich die Quote im vergangenen Jahr bei weniger als 50 Prozent verfestigt hat. In Wien, wo sich fast ein Viertel (!) aller Hauptwohnsitz-Wohnungen befinden, beträgt sie ziemlich konstant 20 Prozent, also ein Fünftel.
Öffentliche bzw. gemeinnützige Wohnbauträger müssten aus Miet- Eigentumswohnungen machen, damit sich daran groß etwas ändert. Zu viele Trends stehen ansonsten einer Erhöhung im Weg: Erstens: Zuwanderung. Die meisten Wohnsitze, die neu entstehen, werden von Nicht-Österreichern gebildet, die nur vorübergehend für eine Ausbildung oder einen Job im Land sind, oder zum Beispiel von Asylberechtigten, die de facto mittellos sind. Bei beiden Gruppen stellt sich die Frage Eigentum nicht. Zweitens: Für andere ist die Sache zu teuer geworden. Drittens: Nicht unterschätzen darf man zudem, dass Entscheidungen, sich sesshaft zu machen und einen Haushalt zu gründen, zu einem immer späteren Zeitpunkt fallen. Da kann es schon einmal zu spät für einen langfristigen Kredit sein.