Schlechte Aussichten

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ZAHLEN ZUM TAG. Das Prognosekonsortium des Gesundheitsministeriums mag zuletzt immer wieder daneben gelegen sein. Aktuell geht es von keiner große Entspannung bis Mai aus.

Ganz offensichtlich ist es schwer bis unmöglich, das Infektionsgeschehen abzuschätzen. Das Prognosekonsortium des Gesundheitsministeriums macht diese Erfahrung. In den vergangenen Wochen hat es immer wieder höhere Fallzahlen erwartet. Weil seine Annahmen aber viel mehr Substanz haben als Behauptungen oder Gefühle von Politikern oder Journalisten, sollte man es weiterhin beachten.

Der Punkt ist der: In seiner aktuellen Prognose geht das Konsortium davon aus, dass die Inzidenz bestätigter Infektionen österreichweit kaum noch sinken könnte in den nächsten Tagen. In Kärnten, Tirol und Vorarlberg sollte mit einem weiteren Anstieg gerechnet werden. Ergebnis: Gemeinsam mit Wien könnten diese drei Bundesländer am 28. April die höchsten Inzidenzwerte aufweisen (rund 210 bis rund 220).

Wichtiger noch: Die Lage auf den Intensivstationen könnte sich nur leicht entspannen. Hier liegt eine Prognose bis zum 5. Mai vor. Wenig später will die Bundesregierung ja Öffnungen in allen Bereichen vornehmen. Österreichweit könnten am 5. Mai noch immer knapp 500 Menschen mit Corona auf der Intensivstation liegen. Die Grafik zu diesem Text zeigt, dass das ein relativ hoher Wert ist. Sein bisheriges Maximum erreichte er Ende November mit 709. Bis zum Februar gab es einen sehr langsam Rückgang auf rund 250 und zuletzt wieder einen Anstieg auf bis zu 611.

Die Auslastung nach Bundesländern bleibt sehr unterschiedlich: In Wien werden weiterhin die mit Abstand meisten IntensivpatientInnen verzeichnet. Am 5. Mai könnten es rund 190 sein. Sprich: Wenn eine Öffnung einigermaßen abgesichert erfolgen soll, wäre es zumindest nötig, für den Fall eines Wiederanstiegs der Fallzahlen mehr Kapazitäten zur Versorgung Schwerkranker bereitzustellen – sofern das in der kurzen Zeit überhaupt noch möglich ist.

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