BERICHT. Fußball-Präsident ist Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik.
FIFA-Präsident Sepp Blatter hat „besondere Verdienste um die Republik Österreich“ erbracht. Davon ist die Bundesregierung zumindest vor sieben Jahren ausgegangen – und hat ihm das Silberne Ehrenzeichen verliehen. Auf Dauer. Blatter ist jedoch kein Einzelfall.
Auch Ex-FIFA-Präsident Joao Hevalange ist Träger des „Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich“. Auf Antrag des damaligen Sportministeriums wurde es ihm 2003 verliehen. Dabei war auch seine Karriere mit Korruptionsvorwürfen gesäumt. Im Dezember 2011 wurde er deswegen sogar vom Internationalen Olympischen Komitee, dem er ebenfalls angehört hatte, ausgeschlossen. Und vor zwei Jahren trat der 99-jährige Brasilianer wegen der Vorwürfe gar als FIFA-Ehrenpräsident zurück.
Sepp Blatter steht ebenfalls wegen Schmiergeldzahlungen unter Beschuss, die über einige seiner engsten Mitstreiter geflossen sein sollen. Er selbst weist freilich alle Vorwürfe zurück. Und für Österreich ist er ein Ehrenmann. Zumindest 2008, als hierzulande die Fußball EM ausgetragen worden ist, war er das. Damals wurde ihm das Große Silberne Ehrenzeichen überreicht. Und das hat er nach wie vor.
Ehrenzeichen werden grundsätzlich auf Dauer verliehen. Als sich die FPÖ vor einem halben Jahr etwa daran stieß, dass Ex-Innenminister Ernst Strasser ein solches trotz rechtskräftiger Verurteilung in der Lobbyistenaffäre nicht aberkannt wurde, teilte Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) in einer Anfragebeantwortung mit: „Da das Ehrenzeichengesetz bzw. das diesbezügliche Statut einen Aberkennungstatbestand nicht kennt, kann die Verleihung eines Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich nicht widerrufen werden.“