Korruption wird gesehen

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ZAHLEN ZUM TAG. Zwei Drittel der Österreicher haben das Gefühl, dass Bestechung oder die Nutzung von Beziehungen ein gängiges Mittel ist, um einen Posten im öffentlichen Sektor zu erhalten.

Korruption ist der Missbrauch von Macht zugunsten von sich selbst, der eigenen Partei oder Gesinnungsfreunden etwa – sowie auf Kosten anderer. Damit wird nicht nur Chancengerechtigkeit durchkreuzt, es kann auch, wie im Falle einer Finanzamtsleitung in Oberösterreich, dazu kommen, dass eine besserqualifizierte Kandidatin das Nachsehen hat. ÖVP-Klubobmann August Wöginger war hier ja daran interessiert, dass ein Parteikollege zum Zug kommt, das dieser dann auch ist.

Die Bevölkerung sieht derlei; was nicht heißt, das sie es begrüßt: Bei einer Eurobarometer-Erhebung haben im Frühjahr 68 Prozent der rund Tausend befragten Österreicherinnen und Österreicher der Aussage zugestimmt, dass Bestechung oder die Nutzung von Beziehungen ein gängiges Mittel sei, um einen Posten in der öffentlichen Verwaltung zu erhalten. Nur 25 Prozent widersprechen.

68 Prozent sind überdurchschnittlich viele: In den EU-27 insgesamt handelt es sich um 60 Prozent. In Griechenland sind es mit 90 Prozent die meisten. Man soll sich gerade in dieser Frage aber an Besseren, ja dem Besten orientieren.

Also: In Dänemark sind die Verhältnisse ziemlich genau umgekehrt. Dort sagen nur 17 Prozent, Korruption sei in solchen Fällen gängig, widersprechen ganze 76 Prozent. Sprich: Dort haben die Menschen viel eher das Gefühl, dass Chancengerechtigkeit herrscht, also persönliche Qualitäten entscheidend sind.

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