Impfpflicht: Phase 3 schwer zu verhindern

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ZAHLEN ZUM TAG. Regierung wird wohl Ernst machen müssen: Ungeimpfte lassen sich kaum mobilisieren.

Die Entwicklung ist bemerkenswert bzw. aus Sicht von Regierungsvertretern und Landeshauptleuten bedenklich: Seit sie in der Nacht auf den 19. November des vergangenen Jahres am Tiroler Achensee vereinbarten, mit Februar 2022 eine Impfpflicht einzuführen, geht die Impfbereitschaft zurück.

Genauer: Zunächst hatten sich durchschnittlich rund 0,2 Prozent der Bevölkerung pro Tag erstmals impfen lassen. Mitte Dezember waren es nur noch halb so viele, in den Weihnachtsferien handelte es sich gar nur noch um ein Viertel. Zu einem Wiederanstieg ist es seither de facto nicht gekommen. Nicht einmal in Folge der Pressekonferenz, auf der Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am 16. Jänner erklärte, dass man auf Ängste eingehen wolle, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) dazu ermunterte, einen Impftermin zu buchen – und beide zusammen die fixe Regelung für die Impfpflicht präsentierten: Zuletzt blieb die „Erstimpfrate“ im siebentägigen Mittel bei 0,06 Prozent,

Das bedeutet wohl, dass sich die Hoffnung von Nehammer zerschlagen wird, dass mit der Impfpflicht letzten Endes nicht wirklich Ernst gemacht werden muss bzw. in einer dritten Einführungsphase nicht alle Ungeimpften bestraft werden müssen; und zwar weil bis dahin genügend Leute geimpft sind und sich die allgemeine Lage beruhigt hat. Zur Lage klärte Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer in einem ZIB2-Interview auf, dass es in Wirklichkeit um eine weitere Welle im Herbst gehe. Im Hinblick darauf sei die Impfpflicht vorsorglich nötig. Von daher wird man wohl jedenfalls daran festhalten müssen.

Und bei der Durchimpfungsrate wird sich beim bestehenden Fortschritt kaum etwas ändern: Derzeit sind rund 75 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal geimpft. Bleibt es bei 0,06 Prozentpunkten mehr pro Tag, sind in knapp drei Monaten erst 80 Prozent erreicht. Andererseits: Was das Ziel ist, ist bisher nicht kommuniziert worden.

Eine Impflotterie, wie sie parallel zur Impfpflicht geplant ist, hatte zumindest im Burgenland übrigens keine messbare Wirkung. Damit hat sich dieSubstanz.at hier befasst.

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