ZAHLEN ZUM TAG. Bei anhaltendem Bevölkerungswachstum ist vor allem der Siedlungsbau eingebrochen.
Die Zahl der Baubewilligungen ist österreichweit stark zurückgegangen. Schaut man sich die Entwicklung in den vergangenen Jahren genauer an, stellt man fest, dass vor allem der Siedlungsbau eingebrochen ist. Das ist insofern bemerkenswert als er in Österreich stark von der öffentlichen Hand geprägt ist – und es verhängnisvoll ist.
Alles in allem gibt es aus unterschiedlichen Gründen schon länger ein massives Bevölkerungswachstum. 2015, 2016 kamen etwa zehntausende Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak ins Land, 2022 aus der Ukraine. Mit einem Bevölkerungswachstum geht auch ein Wohnbedarf einher. Er aber wird zunehmend nicht gedeckt. Das bedeutet, dass mit einer Verknappung des Angebots und stärker steigenden Preisen zu rechnen ist.
Baubewilligungen bringen zum Ausdruck, was in Angriff genommen wird. Durch sie lässt sich abschätzen, wie viel in den nächsten ein, zwei Jahren fertiggestellt wird. Die Perspektiven sind düster: In der zweiten Hälfte der 2010er Jahre ist im Siedlungs- bzw. Mehrgeschoßbau bundesweit die Errichtung von bis zu 54.053 Wohnungen in einem Jahr genehmigt worden. Seit 2019 gibt es einen anhaltend starken Rückgang. 2023 handelte es sich nur noch um 23.748 Wohnungen, also um mehr als die Hälfte weniger als zur Spitze.
Beim Ein-, Zwei-Familienhausbau kommt es erst seit 2021 zu einem Einbruch. Gründe: Preise, Zinsen und verschärfte Kreditvergaberichtlinien. Der Einbruch ist hier ebenfalls groß, beträgt aber weniger als die Hälfte. Im vergangenen Jahr wurde hier die Errichtung von 11.133 Wohneinheiten bewilligt.